Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Was ist schlecht an den Verlangen eines Menschen?

Um diese Frage zu beantworten, muss man zuerst verstehen, was Verlangen sind. Das Verlangen – oder genauer gesagt, das Verlangen zu empfangen – ist das ganze, dem Menschen von der Natur gegebene Wesen. Das Schlechte daran ist, dass es den Verstand des Menschen kontrolliert.

Verlangen wollen ständig positiv erfüllt werden. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Vergnügen es ist, Hauptsache es bringt die Befriedigung eines Verlangens. Deshalb können auch Töten und Stehlen, Ausbeutung, Manipulation und der Missbrauch anderer etwas sein, was einem Menschen Erfüllung gibt. Ebenso können die als positiv betrachteten altruistischen Handlungen das Verlangen eines Menschen erfüllen. Doch genau betrachtet, zielen auch diese nur auf die Befriedigung eines Bedürfnisses des ausführenden Menschen ab.

In der Weisheit der Kabbala wird dieses Verlangen, das auf Kosten anderer Menschen und der Natur im Allgemeinen erfüllt wird, als „böser Trieb“ bezeichnet. Das “Böse“ daran ist, dass es keine Rücksicht auf andere nimmt.

Dieses Verlangen kommandiert den Menschen ständig herum und zwingt ihn, den Forderungen nach Erfüllung nachzukommen. Dies geschieht meist unbewusst. Dieses Verlangen, das im Menschen von Natur aus existiert, ist wie ein Virus und es kontrolliert alles.

Dem Menschen erscheint es, als sei dies sein “Ich”, doch eigentlich ist es eine in ihm angelegte Eigenschaft. Dieser “böse Trieb“ lenkt den Menschen zu seinem Nachteil aus seinem Innern heraus. Er bringt ihn dazu, seine Forderungen zu erfüllen, obwohl im Menschen der Funke eines Verlangens existiert, der sich anders verhalten und entwickeln möchte.

Dieser “böse Trieb“ ist dafür verantwortlich, dass der Mensch alle möglichen negativen Situationen durchleben muss. Selbst auf der physischen Ebene des Körpers – welcher ja einfach nur gesund sein will – nimmt er aufgrund seines Verlangens nach Vergnügen viele, seinem Körper schadenden Vergnügen wie Alkohol, Tabak und Drogen nur um des Vergnügens willen zu sich. Dabei hat der Mensch keine Wahl, sondern ihm wird von seinem Verlangen diktiert, was er wollen soll.

Irgendwann geht durch die Lebenserfahrungen, sowie durch verschiedene Inputs aus seiner Umgebung ein Alarm in seinem Verstand los und sagt: Moment mal! Das, wohin mich diese Wünsche führen, ist ganz und gar nicht zu meinem Vorteil. Dann erkennt er, dass das bloße Befolgen seiner Verlangen ihn zu allen möglichen Leiden führt. Mit anderen Worten, der Verstand versucht einzugreifen, um die Forderungen des Verlangen auszugleichen.

Das Verlangen gehört zur tierischen Ebene des Menschen, während der Verstand zur menschlichen Ebene gehört. Der Verstand funktioniert ohne Gefühl. Er sagt dem Menschen, was richtig und falsch ist. Die Verlangen zu kontrollieren ist jedoch sehr schwierig für den Verstand.

An die Schwierigkeit, Verlangen mit dem Verstand zu kontrollieren, erinnert man sich vielleicht aus der Kindheit, als die Eltern einem sagten, man soll ein gutes Kind sein und lernen. Man selbst wollte aber nur spielen und herumalbern. Später im Leben erkennt man, dass die Eltern Recht hatten, doch diese Erkenntnis hilft trotzdem nicht, die Verlangen besser kontrollieren zu können.

Ist es überhaupt möglich, im Laufe seines Lebens zu lernen, schädliche Wünsche mit dem Verstand zu kontrollieren und auszugleichen?

Anstatt den ständig auftauchenden Verlangen, für die schlussendlich mit Leiden bezahlt werden muss, hinterherzulaufen, bietet die Weisheit der Kabbala eine Alternative. Die Methode gibt dem Menschen die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen, wie Verlangen auf richtige Weise genutzt werden können. So muss nichts mehr im Leben bereut werden. Mit ihr lernt man den Verstand auf ausgleichende Weise anzuwenden, was den Menschen zu seinem optimalen Zustand führt.

Geschrieben/bearbeitet von Studenten von Michael Laitman.

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