Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Warum beschäftigen wir uns so sehr mit Sex?

Tipps für den Aufbau erfolgreicher Beziehungen auf der Grundlage spiritueller Prinzipien und des Verständnisses unserer Natur

Die spirituelle Wurzel von Sex ist die Vereinigung der Seele mit dem Schöpfer.

In der spirituellen Welt ist die Seele mit dem Licht verbunden, und diese Verbindung wird als Siwug (Paarung) bezeichnet. Sie stellt die Vereinigung zweier Teile der Schöpfung dar – des Männlichen und des Weiblichen – und ist das größte Vergnügen, das es je geben kann: die Seele wird vom Licht des Schöpfers erfüllt.

Diese spirituelle Verbindung hat auch einen Zweig oder eine Kopie in der physischen Welt, der Welt der Materie. Deshalb sind wir so sehr mit Sex beschäftigt – er ist das höchste Vergnügen in dieser Welt und die Wurzel all unserer Wünsche in dieser Welt.

Sex ist die Grundlage all unserer Gedanken, denn seine Wurzel ist die Vereinigung der Seele mit dem Schöpfer. Diese Vereinigung ist das Endziel der Natur, und alles, was in der Welt geschieht, wird von diesem Endziel bestimmt. Deshalb können wir es nicht vermeiden, über Sex nachzudenken. Unsere Anziehungskraft zum anderen Geschlecht und zum Vergnügen kommt auch aus diesem Endzustand – der Verbindung mit dem Schöpfer, genannt „Siwug“ (unendliche sexuelle Vereinigung).

Das Vergnügen, das wir beim Sex empfinden, ist ein perfektes Beispiel für den Unterschied zwischen körperlichem und spirituellem Vergnügen. Wir verbringen so viel Zeit und Mühe damit, über Sex nachzudenken, und wir stellen uns vor, dass er uns enorme Freude bereitet, aber in Wirklichkeit löst sich unsere Freude in dem Moment in Luft auf, in dem wir den Höhepunkt der sexuellen Befriedigung erreichen. Bevor wir wirklich Zeit hatten, dieses Gefühl zu genießen, ist es schon wieder vorbei, und wir streben wieder nach einem neuen Moment des Vergnügens.

Das ist es, was in unserer Welt geschieht, denn das Vergnügen, welches das Verlangen erfüllt, neutralisiert es sofort. Wenn wir das Verlangen nicht mehr haben, hören wir auf, Freude zu empfinden. Es hinterlässt ein Gefühl der Leere, und im Laufe des Lebens wird diese Leere nur noch größer. Deshalb steht geschrieben: „Man verlässt die Welt mit der Hälfte seiner unerfüllten Verlangen“.

Spirituelle Vergnügen funktionieren ganz anders, denn in der Spiritualität zu sein bedeutet, die Fähigkeit zu haben, Licht nur mit der Absicht zu empfangen, um dem Schöpfer, dem Einen, der Licht gibt, Freude zu bereiten. Daher ist in der Spiritualität die Paarung oder der Sex kontinuierlich und ewig, und sie wird immer stärker. Infolgedessen spürt man das ewige Leben und die vollkommene Erfüllung, die sich ständig vergrößert. Das ist natürlich etwas ganz anderes als das Vergnügen, das wir in unserer Welt empfinden, wo wir lediglich ein kurzes Vergnügen empfinden können, gefolgt von Leere.

Deshalb steht geschrieben, dass, seit die Menschen aus der spirituellen Welt in unsere Welt gefallen sind, nur noch diejenigen, die die spirituelle Welt erreichen, den wahren Geschmack der Kopulation spüren. Der wahre, spirituelle Genuss wird erreicht, wenn zwei gegensätzliche Teile der Schöpfung – das Männliche und das Weibliche – miteinander verschmelzen und von dem gemeinsamen Licht erfüllt werden.

Im Unterbewusstsein, in unseren Seelen, sehnen wir uns alle nach dieser Verbindung, weil wir dafür geschaffen wurden. Auf einer gewissen Ebene streben wir alle danach, die spirituelle Welt spüren zu wollen, weil dies der einzige Ort ist, an dem wir wahres, dauerhaftes Vergnügen finden werden.

Kabbala & Beziehungen

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