Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Klimakrise – kein Kinderspiel

Dem Planeten läuft die Zeit davon – die Menschheit verbraucht die Ressourcen der Welt schneller, als diese sich auf natürliche Weise regenerieren können. So lautet die unverblümte Einschätzung der Klimakrise durch die Vereinten Nationen anlässlich des Weltumwelttages, dem 5. Juni.

Das diesjährige Thema lautet: „Nur eine Erde“. Doch jenseits der griffigen Slogans scheinen wir nicht zu begreifen, dass wir tatsächlich nur einen Ort zum Leben haben: Den Planeten Erde. Mit unserem rücksichtslosen Verhalten gegenüber unserer Umwelt schießen wir uns weiterhin selbst in den Fuß.

Egal, wie viele Menschen immer wieder aufschreien und endlos über die Umweltkrise reden, wie viele Treffen stattfinden und wie viele Entscheidungen getroffen werden, nichts scheint zu helfen. Entweder wir lassen den Zustand unseres Planeten so, wie er ist, ignorieren alle Probleme und warten auf die nächste Katastrophe, oder wir geben zu, dass alles, was wir bisher getan haben, unwirksam und fruchtlos ist, und machen endlich die erforderliche drastische Kehrtwende.

Um das Bewusstsein für den prekären Zustand unseres Planeten zu schärfen, werden israelische Schulen ab dem nächsten Jahr Unterrichtseinheiten über die Klimakrise für Schüler aller Altersgruppen zur Pflicht machen, wie das Bildungs- und das Umweltschutzministerium kürzlich ankündigten. Sie werden damit beginnen, ein Umweltprogramm im Umfang von einer Stunde pro Woche in den Lehrplan für Schüler vom Kindergarten bis zur High School zu integrieren.

Wird dies etwas bewirken oder wird es genauso erfolglos sein wie frühere Bemühungen zur Lösung von Umweltproblemen? Die Antwort hängt nicht von den Stunden ab, die für diesen Unterricht aufgewendet werden, oder davon, wer ihn entwickelt. Sie hängt vielmehr davon ab, was gelehrt wird und inwieweit die Schüler die Ursachen der Klimakrise verstehen und wie sie gelöst werden können.

Wir wissen, dass die Schwere der globalen Umweltkrise mit einem Raumschiff verglichen werden kann, das auf uns zukommt, um den Planeten zu zerstören, und dass wir, die wir auf der Erde leben, uns darauf vorbereiten müssen, um zu verhindern, dass wir dadurch zu Schaden kommen. Und wie bereiten wir uns vor? Wir müssen uns bewusst werden, dass die Klimakrise eine Konsequenz der menschlichen Krise ist. Die Lösung, die die Welt letztlich ins Gleichgewicht bringen wird, besteht also darin, dass wir uns selbst verändern, um positive menschliche Beziehungen zu kultivieren und einander innerlich näher zu kommen. Das bedeutet, dass sich das Herz erweitern muss, nicht physisch, sondern emotional. Wir müssen anfangen, die ganze Welt als einen Teil von jedem einzelnen von uns zu empfinden und uns um die ganze Welt so kümmern, wie wir uns um uns selbst kümmern.

Das ist wahr, da die Natur ein System von integralen Verbindungen ist, das durch eine Hierarchie wirkt. Was auf einer bestimmten Ebene des Systems geschieht, wirkt sich auf alle anderen Ebenen aus. Die Intensität der Auswirkung auf das System entspricht der Position in der hierarchischen Rangfolge. Der Mensch ist die höchste Stufe in der Natur, über der unbelebten, pflanzlichen und tierischen. Der Teil des Systems, der das ökologische Gleichgewicht am meisten zerstört, ist daher das egoistische Handeln der Menschen, das die Interessen der anderen, einschließlich der anderen Teile des Natursystems, missachtet.

Die Menschheit kann nichts tun, um diese egoistische Ausrichtung zu korrigieren, solange sie nicht erkennt, dass ihr schädlicher Instinkt all ihre Entscheidungen bestimmt und die Hauptquelle für das Ungleichgewicht in der Natur ist. Wenn wir lernen, Beziehungen aufzubauen, die auf gegenseitigem Verständnis, Fürsorge und Zusammenarbeit beruhen, wird eine positive Kraft geschaffen, die in der Lage ist, die Harmonie auf allen Ebenen der Natur wiederherzustellen. Dies ist die entscheidende Wahrheit, die gelehrt werden muss.

Wenn wir lernen, wie wir all unsere negativen egoistischen Tendenzen überwinden und erkennen, dass wir alle individuelle Teile in einem einzigen, miteinander verbundenen und völlig voneinander abhängigen System sind, werden wir auch begreifen, dass es auch uns gut tut, anderen Gutes zu tun. So wie wir heute diejenigen sind, die die gesamte Natur zerstören, haben wir auch die Macht, sie wieder in Ordnung zu bringen. Der Countdown für den Planeten läuft, aber wir haben immer noch ein Zeitfenster, um ihn unter Kontrolle zu bringen, wenn wir unsere Gedanken, Handlungen und Wünsche ändern, um unsere menschlichen Beziehungen zu verbessern.

Bildunterschrift:
Eine Sandskulptur zum Weltumwelttag ist am Strand von Puri am Golf von Bengalen zu sehen, die der Sandkünstler Manas Sahoo anlässlich des Weltumwelttages in Puri, 65 km von der Hauptstadt des ostindischen Bundesstaates Odisha, Bhubaneswar, am 5. Juni 2021 zur Sensibilisierung der Menschen in der Küstenregion geschaffen hat. (Foto: STR/NurPhoto)

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