Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

„Gaslighting“ – Merriam-Webster’s Wort des Jahres

„Im Zeitalter der Fehlinformationen – Fake News, Verschwörungstheorien, Twitter-Trolle und Deepfakes – hat sich Gaslighting als Wort unserer Zeit herauskristallisiert“, schreiben die Redakteure des führenden Wörterbuchs in der Begründung ihrer Wahl und fügen hinzu: „2022 gab es einen 1740-prozentigen Anstieg der Suchanfragen nach Gaslighting, wobei das Interesse das ganze Jahr über hoch war.“ Gaslighting ist laut Webster’s die „psychologische Manipulation eines Menschen in der Regel über einen längeren Zeitraum, die das Opfer dazu bringt, die Gültigkeit seiner eigenen Gedanken, Realitätswahrnehmung oder Erinnerungen in Frage zu stellen, und typischerweise zu Verwirrung, Verlust von Vertrauen und Selbstwertgefühl, Unsicherheit über die eigene emotionale oder geistige Stabilität und Abhängigkeit vom Täter führt.“ Das liest sich wie ein schweres Vergehen, und das ist es auch, aber es ist auch die Realität unseres Lebens.

Regierungen und große Unternehmen praktizieren routinemäßig Gaslighting. Auf diese Weise versuchen sie, ihre Macht oder Popularität zu erhalten. Wenn wir in der Lage sein wollen, freie, unabhängige Entscheidungen zu treffen, müssen wir uns kontinuierlich und bewusst bemühen, und selbst dann ist der Erfolg nicht garantiert.

Gaslighting ist ein Versuch, nicht nur den Menschen die ihm zustehenden Rechte zu verweigern, sondern sogar das Recht und die Fähigkeit, freie Gedanken zu entwickeln. Schlimmer noch, es ist ein Versuch, uns das freie Denken zu verwehren und uns gleichzeitig das Gefühl zu geben, dass unsere manipulierten Gedanken eigentlich unsere freien Gedanken sind, die wir selbst und aus eigenem Antrieb entwickelt und kultiviert haben.

Überraschenderweise hat die große Mehrheit der Menschen keinen wirklichen Einwand gegen die Unterwerfung ihrer Gedanken. Sie bevorzugen bequemes Vergessen, solange ihr Leben reibungslos verläuft. Denken ist anstrengend, und die meisten Menschen ziehen es vor, Anstrengungen zu vermeiden, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind.

Aber für diejenigen, die sich Gedanken machen, ist das Bewusstsein nicht genug. Um sich von der Manipulation ihres Verstandes zu befreien, müssen die Menschen ihren eigenen Verstand, ihr eigenes Rückgrat aufbauen. Sie müssen alles anzweifeln, alles hinterfragen, bereit sein, ihre Meinung häufig zu ändern, ihre Fehler einzugestehen und allmählich ihre eigene Wahrnehmung der Welt zu entwickeln.

Vor allem aber müssen sie bereit sein, die Vorwürfe und die Bevormundung durch die „vergaste“ Mehrheit zu ertragen. Hat man erst einmal ein ausreichend starkes Rückgrat, kann man den Manipulatoren und ihren Boten selbstbewusst entgegentreten.

Es scheint, dass nur sehr starke und entschlossene Individuen dazu in der Lage sind, und es ist wahr, dass nicht jeder die Verachtung der Manipulierten ertragen kann. Allerdings ist es möglich, Menschen zu unterrichten und sie aus ihren Denkfesseln zu befreien. Selbst wenn Menschen nicht von Natur aus resistent gegen äußere Einflüsse sind, können sie lernen, die Welt ohne die Filter zu sehen, die ihnen von interessierter Seite auferlegt werden.

Ich will damit nicht sagen, dass die Menschen in irgendeiner Form zu Aktivisten werden sollen. Vielmehr denke ich, dass es eine innere Arbeit sein sollte, etwas, das ein Mensch tut, ohne es zu verkünden oder zu propagieren. Mir ist klar, dass es nicht einfach ist, nur innerlich aktiv zu sein, aber ich bin nicht für äußeren Aktivismus in Form von Kundgebungen, Protesten und Demonstrationen.

Auch ich musste mich anstrengen, um mein eigenes Verständnis der Welt zu entwickeln. Ich habe mich von ihr abgekoppelt, eine innere Mauer um mich herum aufgebaut, und auf diese Weise führe ich mein Leben ganz bequem. Selbst wenn die Außenwelt versucht, mir eine bestimmte Ansicht aufzudrängen, sehe ich sie zwar, aber ich fühle sie nicht. Ich schüttele sie einfach ab und lebe so weiter, wie ich will.

Anfangs ist es nicht einfach, auf diese Weise zu leben. Man muss sich eine eigene Welt aufbauen, mit eigenen Werten, und trotzdem in der alltäglichen Umgebung normal funktionieren. Aber wenn man sie einmal aufgebaut hat, ist man frei: Man hat eine objektive Perspektive, aus der man die Welt, in der wir alle leben, betrachten kann, und es steht einem frei, an ihr teilzuhaben oder nicht, und zwar in dem Maße, wie man es will.

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