
Treten wir einen Schritt zurück, um die weltweite menschliche Gesellschaft für einen Augenblick als einen gemeinsamen menschlichen Körper zu betrachten, was sehen wir dann? Wir würden ein kaum funktionierendes Immunsystem sehen und zerfallende Organe, die eigentlich einen ganzheitlichen und gesunden Körper formen sollten.
Probleme auf persönlicher, sozialer und globaler Ebene nehmen stetig zu, und statt zahlloser Bemühungen, mit diesen Problemen wie Depressionen, Stress, Einsamkeit, Leere, Angstzuständen, Fremdenfeindlichkeit, Drogenmissbrauch und Selbstmorden bis hin zur Gleichstellung der Einkommen, Armut, Klimawandel und Naturkatastrophen umzugehen, liegt alldem eine umfassendere tiefere Ebene zugrunde, die Aufmerksamkeit erfordert.
Was ist diese tiefere Ebene? Es ist nichts anderes, als das menschliche Ego, das heißt die aufgeblasene Selbstliebe und Selbstsucht in jedem Organ, die zur Degeneration des gesamten Organismus führt. Das menschliche Ego hat in letzter Zeit einen Wachstumsschub durchgemacht und Rekordwerte erreicht: Es hat sich selbst von allen bisher akzeptierten Normen, von Recht und Ordnung losgelöst und übergeht auf grausame Art gängige Strukturen.
Wer kann dem Ego widerstehen, wenn er voller Stolz seine Brust aufbläst? Welches Gesetz kann es blockieren, welcher Faktor es abschrecken?
Das Ego hat eine starke Unterstützung: die Medien. Heutzutage genießen die Medien, insbesondere die sozialen Medien, weitreichenden Einfluss und Macht, den sie so noch nie zuvor hatten. Zu jedem Zeitpunkt kann die öffentliche Meinung in die eine oder die andere Richtung gelenkt werden. Mit ausreichend Geld können Werbeflächen, gesponserte Posts und andere Medien gekauft und so alles, was man will, dem menschlichen Auge vorgegaukelt werden.
Die Medien müssen rund um die Welt informativ und objektiv sein und nicht in den Händen von Menschen und Gruppen mit Wohlstands- und Machtinteressen gefangen sein. Sie sollten ihre Grenzen kennen. Die Medien haben die Aufgabe, uns zusammenzubringen und dienen dazu, alle Organe wie in einem einzigen gesunden Körper zu vereinen.
Wie gut wäre es, wenn die unterschiedlichen Elemente der Gesellschaft beisammensitzen würden – die Linken und die Rechten, die Religiösen und die Weltlichen, Vertreter aller unterschiedlichen Interessens- und Randgruppen der Gesellschaft – und alle gemeinsam für ein Ziel arbeiten würden: den Nutzen für die Gesellschaft. All ihre Entscheidungen wären ausschließlich darauf ausgerichtet. Jeder Meinung würde Platz gegeben und keine Stimme zum Schweigen gebracht werden. Sie würden in einem breiten Forum zusammensitzen und Positionen mit Experten ausdiskutieren, sich in Daten vertiefen, sich streiten und wieder vertragen, solange bis sie zu einer gemeinsamen Entscheidung und Botschaft, die sie kundtun, gelangt wären.
Eine neue Aufgabe würde ihr Schaffen leiten: Veröffentlichung von Nachrichten und Inhalten, die zum Wohle der Öffentlichkeit beitragen, die Vereinigung der menschlichen Gesellschaft anstreben. Niemand hätte das Recht, eine andere Meinung zu entkräften, sondern sie nur mit anderen Standpunkten in Einklang zu bringen und die verschiedenen Punkte in Richtung gegenseitiger Ergänzung zu lenken. Wenn die Medien keine Einigung erzielen, würde keine öffentliche Bekanntmachung erfolgen. Lediglich, wenn die Informationen allen zugute kämen, würden sie verlautbart werden. Ein solcher Medienpluralismus würde den Prozess der Heilung der Krankheit einer zerbrochenen Gesellschaft einleiten.
Die Methode, die eine solche positive Veränderung ermöglichen kann, beruht auf der Methode, die Abraham der Welt vor etwa 3800 Jahren gebracht hat: die Weisheit der Kabbala. Wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt, diese Weisheit mit einem klaren Verstand zu untersuchen, wird sich bald herausstellen, dass es eine Methode gibt, um die menschliche Gesellschaft positiv zu verbinden, die sowohl die Wurzel aller heutigen Probleme diagnostiziert und eine Methode zur Lösung anbietet, wodurch ein harmonisches Dasein für alle zustande kommt.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Michael Laitman.
