Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Hitlers Mein Kampf könnte bald zu unserem Kampf werden

Hitlers Mein Kampf könnte bald zu unserem Kampf werden

Die Massenverbreitung der berüchtigten antisemitischen Hetztirade von Adolf Hitler, Mein Kampf, hat neulich durch die Initiative der italienischen konservativ gerichteten Zeitung, Il Giornale, die das Buch den Zeitungskäufern als Geschenk mitgibt, nochmal einen starken Aufschub erhalten. Angesichts der globalen Zunahme des Antisemitismus könnte dieser Schritt sich als Vorläufer einer weiteren gewaltigen Katastrophe für das jüdische Volk erweisen.

„Siegt der Jude […] über die Völker dieser Welt, dann wird seine Krone der Totentanz der Menschheit sein.“ Am vergangenen Wochenende konsumierten tausende Leser der italienischen Zeitung, Il Giornale, diese gehässigen Worte ebenso wie weitere zahlreiche antisemitischen Tropen, als die Zeitung tausende Mein-Kampf-Gratisexemplare, die Autobiografie Adolf Hitlers, verteilte.

Die Zeitung wurde für ihren Beschluss scharf kritisiert. Der italienische Premierminister Matteo Renzi schilderte diesen Akt als „armselig“, während andere die Aktion als „Verkaufstrick“ kritisierten. Zu ihrer Verteidigung wendete die Zeitung ein, dass die Initiative die Leser „über die Sünden des Nazismus aufklären“ würde.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und bis zum 1. Januar 2016 war die Verteilung dieses Buches in Europa untersagt. Nun, da das Urheberrecht ausläuft, wird das Buch abermals verlegt. Obwohl in Deutschland und Italien zu Aufklärungszwecken eine mit Anmerkungen versehene Kopie verteilt und verkauft wird, können Kopien des Originaltextes leicht online und in Bücherläden auf der ganzen Welt erworben werden. Infolgedessen ist der Text, der die Ideologie der Nationalsozialisten begründet hat, über siebzig Jahre nach dem Ende des teuflischen Versuches der Judenvernichtung abermals ein Bestseller, weltweit.

Antisemitischer Kraftstoff

Trotz der Jahrzehnte, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen sind, hat sich in Bezug auf die Haltung gegenüber Juden kaum etwas geändert. Es mag eine Auszeit in offenkundigen Ausdrücken des Judenhasses gegeben haben, doch dessen Gift ist weder verschwunden noch hat es an Bosheit verloren. In den vergangenen Jahren haben wir auf der ganzen Welt eine Wiedererscheinung des unverfrorenen Judenhasses erlebt. Während Terroristen unschuldige Zivilisten auf den Straßen und in den Cafés in Tel-Aviv töten, verzerren die internationalen Medien die Wahrheit und stellen solche Anschläge als „Schießereien“ dar. Antiisraelische Bewegungen, wie beispielsweise die BDS (Boycott, Divestment, Sanctions – Boykott, Kapitalabzug und Sanktionen), versuchen Israel wirtschaftlich und akademisch den größtmöglichen Schaden zuzufügen, und nach jedem großen Terroranschlag weltweit findet sich ein armseliger Politiker, der eine Verschwörung wittert und Israel die Schuld gibt.

In den frühen 1950er-Jahren schrieb der angesehene Kabbalist, Rabbi Yehuda Ashlag, in seinem aufschlussreichen Aufsatz „Die Schriften der Letzten Generation“:

„Die Welt betrachtet den Nazismus irrtümlicherweise als eine deutsche Sondererscheinung. In Wahrheit … sind alle Völker in dieser Hinsicht gleich; es besteht keinerlei Hoffnung, dass der Nazismus mit dem Sieg der Allierten untergehen wird, da ihn schon morgen die Angelsachsen übernehmen könnten.“

Genauso wie Mein Kampf den Antisemitismus damals entfachte und rechtfertigte, so kann es dies auch heute tun. In der heutigen Zeit ist das Buch so weit verbreitet, dass wir, um seinen bösartigen Einfluss zu neutralisieren, uns in erster Linie mit dem Grund für dessen Verbreitung befassen müssen: dem Antisemitismus.

Die Kraft der Verbindung

In bereits genannten Buch merkt Rabbi Ashlag an, dass es eine Tatsache sei, „dass Israel von allen Völkern gehasst“ werde, „ob aus religiösen, ethnischen, kapitalistischen, kommunistischen oder kosmopolitischen Gründen“, etc. „Es ist so, weil der Hass allen Gründen vorausgeht und jede [Fraktion] lediglich ihre Abscheu gemäß ihrer eigenen Psychologie löst.“ Ashlag führt mit der Erklärung fort, dass das jüdische Volk eine Pflicht in der Welt zu erfüllen habe, und dass solange wir die Verwirklichung dieser Pflicht vernachlässigen, wir unter allerlei Vorwänden gehasst werden.

Um unsere Rolle in der Welt zu kennen, müssen wir unseren Platz im globalen Netzwerk, sprich in der Menschheit, verstehen. Innerhalb dieses Netzwerks sind die Juden die Gelenke und Verbindungen, die es uns erlauben, uns miteinander verbunden zu fühlen, voneinander zu lernen, andere zu stärken und von anderen gestärkt zu werden. Ohne die Juden wäre das menschliche Netzwerk düster und leblos. Unsere Vorfahren, die Hebräer der Antike, entwickelten eine Methode der Verbindung, durch die jede Person ihren natürlichen Egoismus für das gemeinsame Wohl nutzen und dadurch die Gesellschaft stärken und unterstützen kann.

Die damaligen Juden unterdrückten nicht ihren Egoismus, wie es die östlichen Lehren und New-Age-Gruppen vielfach empfehlen. Stattdessen stiegen sie über ihren Egoismus hinaus, so wie König Salomo (Sprichwörter 10:12) schreibt: „Liebe überdeckt alle Verfehlungen.“ Auf diese Weise entfesselten sie eine Kraft, welche sie über ihren Egoismus hinaus erhoben und zu einem vereinigten Volk verschmolzen hat.

Diese einzigartige Methode war nicht nur für Juden allein beabsichtigt. Bestimmungsgemäß war sie ein Mittel der Verbindung für die gesamte Welt. Es ist die Bestimmung Israels, „ein Licht für die Völker“ zu sein und für die Welt ein Beispiel der Methode der Erreichung der Einheit zu statuieren, da, wie es Rav Kook ausdrückte, „in Israel das Geheimnis der Einheit für die Welt liegt“.

Sein Kampf, Unserer Kampf

„Der Jude ist nur einig, wenn eine gemeinsame Gefahr ihn dazu zwingt oder eine gemeinsame Beute lockt“, schreibt Hitler, und das nicht ohne ein Körnchen Wahrheit. „Fallen beide Gründe weg, so treten die Eigenschaften eines krassesten Egoismus in ihre Rechte“, folgert er.

Rabbi Ashlag, Rav Kook und viele anderen jüdischen Gelehrten deuten auf die Verbindung zwischen dem Zustand der Welt und der Rolle des israelischen Volkes hin. In seinem Buch, Orot (Lichter) schreibt Rabbi Kook: „Der Aufbau der Welt, die gerade durch das schreckliche Wüten eines blutigen Schwertes zusammenbrach, bedarf der Errichtung einer Jüdischen Nation. Der Aufbau der Nation und die Offenbarung von deren Geist sind ein und dasselbe, und sie sind Eins mit dem Aufbau der Welt, die in Erwartung einer Kraft voller Einheit und Erhabenheit zusammenfällt, und all dies ist die Seele der Versammlung Israels“.

Allerdings überwiegt in Ermangelung dieser „Kraft voller Einheit“ in unseren Verbindungen die Kraft des Hasses in der Welt, und diese Kraft treibt die Menschen auseinander. Diese bösartige Kraft ist es, welche Adolf Hitler, Henry Ford und zahlreiche Antisemiten in all den Jahren zu dem Gefühl gebracht hat, dass die Juden der Ursprung alles Bösen in der Welt sind. Sie fühlten, dass die Juden nicht das ausführten, wofür sie bestimmt sind. Demzufolge schrieb Rabbi Ashlag, dass in solch einer Generation alle Zerstörer unter den Völkern der Welt ihre Köpfe erheben und in erster Linie die Kinder Israels zerstören und töten möchten, wie es geschrieben steht (Yevamot 63): „Der Welt widerfährt kein Unheil, aber Israel.“ Dies ist so, weil Israel „Armut, Zerstörung, Raub, Tötung und Verwüstung in der ganzen Welt“ verursacht, um die Worte des Sohars zu benutzen. (Tikkun Nr. 30).

Wenn wir Juden uns allerdings den Weg der Nächstenliebe angewöhnen und uns „wie ein Mensch mit einem Herzen“ vereinen, dann rufen wir diese Kraft der Verbindung zu Hilfe und projizieren sie durch das menschliche Netzwerk hindurch auf die gesamte Welt. Diese Kraft macht die Herzen der Menschen weich und bringt sie einander näher. Gleichzeitig entwurzelt sie antisemitische Gedanken, da die Menschen den Nutzen, den Juden der Welt bringen, zu spüren beginnen. In den Worten des Maor Vashemesh sind die Liebe und die Einheit die erste Abwehr gegen das Unheil. Wenn es Liebe, Einheit und Freundschaft in Israel gibt, kann kein Unheil über sie kommen.

Dies ist unser Kampf. Durch die Qualität unserer Verbindungen werden wir entweder den Aufstieg des Hitlerismus oder dessen Verschwinden bewirken.

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