
Einerseits entwickelt sich in unserer Welt die Kommunikation zwischen den Menschen ständig weiter, andererseits sehen wir, wie unfähig wir sind, diese Kommunikation zu realisieren. Wir schaffen sie nur, um uns gegenseitig zu benutzen, um irgendwie unsere Existenz fortzusetzen. Wir wollen uns nicht sehen, wir wollen nicht einmal mit dem anderen reden.
Ich stelle fest, dass die Menschen heutzutage nicht einmal mehr ihr Telefon benutzen wollen, sie schicken lieber Texte oder Nachrichten, die sie zu nichts verpflichten.
Und miteinander zu reden ist bereits eine Art Verpflichtung, man muss seine Seele hineinstecken, eine Art innerer Kontakt. Die Menschen wollen das nicht. Deshalb glaube ich, dass selbst die Ära der Telefone in ihrer Entwicklung erstarren wird: „Ich will nicht so offen für andere sein“.
Und das Gleiche gilt für das Internet, wenn es nicht verschleiert wird, wird das ganze Kommunikationssystem anfangen, sich selbst zu verbrauchen, weil die Menschen davon überzeugt sein werden, dass es ein elektronisches Auge gibt, das absolut alles über eine Person weiß und sie vor allen kompromittieren kann: vor seinem Ehepartner, weil er irgendwelche Websites besucht, vor seinen Verwandten, weil er etwas über sie sagt oder irgendwo etwas über sie schreibt.
Kurz gesagt, wenn sich das Internet als ein System erweist, das die Menschen daran hindert, sich von anderen zu isolieren, wie es unser heutiger Egoismus verlangt, dann ist das das Ende des Internets.
Es wird nur als Datenbank bestehen bleiben, aber es wird keine Kommunikation darüber geben, denn jetzt sucht der Mensch in erster Linie seine eigene ruhige Ecke und ist von dort aus bereit, mit anderen nur auf Distanz zu kommunizieren. Dies ist eine Manifestation des Zusammenbruchs der Kommunikation, die in den Seelen auf der höchsten Ebene auf dem Weg ihres Abstiegs in unsere Welt stattgefunden hat, in uns.
Ich denke, die Zukunft wird sich ein wenig anders entwickeln. Der Mensch wird die Möglichkeit erhalten, inkognito mit anderen in Kontakt zu treten und sich selbst als notwendiges Element der Gesellschaft und die Gesellschaft als notwendiges System für sich selbst zu definieren.
Wir sind gezwungen, die völlige Abhängigkeit zwischen uns zu offenbaren. Sie wird sich durch so furchtbare Leiden, Probleme, Katastrophen, durch solche Spiele des Schöpfers manifestieren, dass wir keinen Ausweg mehr haben werden.
Und plötzlich werden wir feststellen, dass sich die erste spirituelle Stufe, zu der uns die Natur treibt, manifestiert, und auf ihr offenbaren wir unsere gegenseitige Abhängigkeit. Aber ich will diese Verbundenheit nicht, ich will in meiner Ecke sitzen und sie nur nutzen, wenn es mir nützt.
Und sie zwingen mich: Nein, du musst dich dieser Verbindung hingeben, als absolut integrale Zelle in sie eintreten, und du kannst nirgendwo hingehen, deinen Verstand und deine Gefühle wegwerfen, du musst sie einfach in dieses System einbeziehen. Und was mit ihnen geschieht, ist das, was das System sagt. Bis zu dem Punkt, an dem es sagt: „Wir brauchen dich nicht, du bist schädlich für uns, oder du wirst einfach nicht gebraucht“, und du stimmst zu, annuliert zu werden. Genau wie bei den Zellen im Körper: Jede Sekunde sterben Milliarden von Zellen und Milliarden werden regeneriert.
Natürlich gibt es in unserer spirituellen Entwicklung keinen Tod, kein Verschwinden, aber die Bereitschaft, innerhalb des Systems in so einer Form zu existieren, werden wir ertragen müssen.
Das ist eine sehr ernste psychologische Barriere, die es zu überwinden gilt. Und die Menschheit wird sie offenbaren, so oder so, das heißt, zum Guten oder zum Schlechten.
Wir, die Kabbalisten, versuchen, dies mit Studien und Erklärungen zu organisieren. In den vergangenen Jahrhunderten haben die Kabbalisten dies ebenfalls verstanden, wussten und taten dasselbe. Die Methodik ist die gleiche, denn wir korrigieren, was vor der Entstehung unserer Welt geschah, wir korrigieren den spirituellen Bruch.
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Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Michael Laitman.
