
Seit 5.780 Jahren feiern wir Rosch Haschana, den Beginn des hebräischen Jahres. Doch was macht gerade dieses Jahr anders als all die vorherigen? Und wie können wir unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit so verändern, dass es tatsächlich ein besseres Jahr wird?
Hier sind 15 Gedankenanstöße, die den Blick auf die Welt – und uns selbst – verändern können:
1. Die Welt vor einer Wende
Wir haben im 21. Jahrhundert nahezu alles erreicht, was technisch und wissenschaftlich möglich ist. Doch statt Zufriedenheit herrschen Instabilität und Krisen: politische Unsicherheit, gesellschaftliche Spaltung, Terror, Klimakatastrophen, Migrationswellen. All das zeigt, wie tief die Welt in globale Verwicklungen geraten ist – und wie dringend wir einen neuen Ansatz brauchen.
2. Die Welt spiegelt unser Inneres
„Der Mensch – eine kleine Welt; die Welt – ein großer Mensch“, fasste der Kabbalist ARI zusammen. Was wir draußen sehen, ist ein Spiegel unserer inneren Eigenschaften. Wenn wir die Verbindung zwischen Innen und Außen verstehen, erkennen wir: Wer sich innerlich verändert, verändert die Welt.
3. Das Verlangen als Motor
Der Mensch wird von einem einzigen Motor angetrieben: dem Wunsch nach Genuss. Dieser wächst und entwickelt sich – vom Streben nach Nahrung, Familie und Schutz über Geld, Ehre und Wissen bis hin zum Wunsch nach spiritueller Erfüllung. Auf jeder Stufe formt er unsere Wahrnehmung.
4. Wenn das Ego die Brille aufsetzt
An einem Punkt will der Mensch nicht nur genießen, sondern auf Kosten anderer. Das nennt die Kabbala „Egoismus“. Mit dieser Brille sieht die Welt aus wie eine Arena voller Krisen – und der Mensch dem Menschen ein Wolf.
5. Die Sackgasse des Egoismus
Das Ego jagt Zielen hinterher, immer auf der Suche nach vollkommenem Genuss. Doch der Mensch wird immer wieder enttäuscht. Ganze Generationen sammeln bittere Erfahrungen – und geben früher auf als ihre Vorgänger. Deshalb steigen Drogenmissbrauch und Depression so rasant an; sie sind die Schattenseiten unserer Suche nach Glück.
6. Zukunft beginnt im Inneren
Wir versuchen, die Welt zu reparieren – doch die eigentliche Quelle der Probleme ist unser Ego. Die Welt ist wie ein Armaturenbrett: Sie zeigt uns, was in unserem Inneren nicht stimmt. Korrigieren wir unser Ego, sehen wir draußen ein besseres Bild.
7. Veränderung beginnt beim Mitmenschen
Die Haltung zur Wirklichkeit wandelt sich, wenn wir anderen so begegnen wie uns selbst. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – das ist kein moralischer Appell, sondern eine Methode, die Wahrnehmung grundlegend zu verändern. Wer seine Haltung zum Mitmenschen ändert, verändert die Welt.
8. Krisen als Korrektursignale
Jede Krise, ob persönlich oder global, drängt uns letztlich nur zu einer Sache: unser Ego zu korrigieren und besser miteinander umzugehen. Je länger wir das ignorieren, desto härter werden die Lektionen.
9. Der positive Weg
Es geht auch ohne Leidensdruck. Durch Bildung, durch das Bewusstwerden der inneren Spiegelung, können wir Schritt für Schritt unsere Wahrnehmung erweitern – bewusst und selbstbestimmt.
10. Virtuelle Welt – Training für neue Wahrnehmung
Das globale Dorf und die digitale Vernetzung zeigen uns, wie sehr wir verbunden sind. Alles, was einem geschieht, beeinflusst alle. Virtuelle Kommunikation lehrt uns schon heute, die Menschheit als inneres Ganzes zu sehen – eine Vorbereitung auf ein neues Bewusstsein.
11. Kleine Veränderung – große Wirkung
Nicht große Analysen sind entscheidend, sondern eine kleine Veränderung im Herzen: mehr Sensibilität für die Einheit zwischen Menschen. Schon kleine Schritte in diese Richtung lassen uns eine neue Wirklichkeit spüren.
12. Verbundenheit enthüllt die eine Kraft
Wenn wir wirklich nach „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ handeln, entdecken wir die Kraft, die alles lenkt: das verbindende Prinzip, das Stein, Pflanze, Tier und Mensch zu einem harmonischen Ganzen fügt.
13. Die nächste Revolution nach Einstein
So wie Kopernikus unser Weltbild veränderte und Einstein zeigte, dass Realität relativ ist, so steht die nächste Revolution bevor: die Erkenntnis, dass unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit eine Projektion unseres Inneren ist.
14. Die Pioniere neuer Wahrnehmung
Die Menschen, die diese neue Sicht erreicht haben, nennt man Kabbalisten. Die erste solche Gemeinschaft wurde zum Volk Israel – mit der Aufgabe, der Welt ein Beispiel für ein Leben in Einheit zu geben. Darin liegt seine wahre Bestimmung und seine Einzigartigkeit.
15. Rosch Haschana – Neuanfang im Kopf
Rosch Haschana ist nicht nur ein Feiertag, sondern die Einladung, den eigenen Blick zu erneuern. Es ist die perfekte Gelegenheit, zu sagen: Dieses Jahr verändern wir unseren Kopf – und damit unsere Welt.
Ein gutes und süßes Jahr!
Basierend auf einem Gespräch mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman. Geschrieben/editiert von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.
