
Die Lebenshaltungskosten, das Einkommensniveau, die Sorge um den Lebensunterhalt, das Selbstwertgefühl – vieles wird davon beeinflusst, wie viel Geld wir haben oder nicht haben. Wenn der amerikanische Traum in Stücke zerbricht, wenn Menschen darum kämpfen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, und selbst viele, die im Überfluss leben, Antidepressiva nehmen, beginnen wir zu fragen, wohin das Leben uns eigentlich führt.
Alles beginnt und endet mit Werten. Wir leben in einer Welt, die von wenigen wohlhabenden Familien geformt wurde, die von Generation zu Generation danach streben, noch reicher zu werden – auf Kosten aller anderen. Sie ziehen die Fäden, bestimmen, wer regiert, und prägen den Diskurs der Medien. Sie haben die Konsumkultur erfunden. So eilen wir durchs Leben, arbeiten hart und versuchen, alle Statussymbole abzuhaken, um zu zeigen, dass auch wir erfolgreich, leistungsfähig und wohlhabend sind.
Doch in letzter Zeit wächst das Gefühl, dass es so nicht weitergehen kann – dass wir eine grundlegende Veränderung in unserer Einstellung zum Leben brauchen. Dieses Gefühl kommt aus mehreren Richtungen.
Erstens setzt uns die Natur Grenzen. Die Ressourcen der Erde sind begrenzt, und der exzessive Konsum, die maßlose Industrie und die Gier, die unsere Umwelt zerstören, müssen ein Ende haben. Wenn uns saubere Luft, Wasser und Nahrung fehlen, wenn Hitzewellen das Leben unerträglich machen und Naturkatastrophen uns täglich heimsuchen, wird es zu spät sein.
Zweitens entwickelt sich die innere Natur des Menschen. Das zeigt sich in unseren Wünschen, in dem, was uns Freude bereitet und interessiert. Wir bestehen aus dem Wunsch zu genießen – und dieser Wunsch wird von Generation zu Generation feiner und anspruchsvoller. Früher reichte es, etwas zu essen zu haben. Heute fühlen sich selbst Menschen, die großen Erfolg haben, innerlich leer. Jede Freude verblasst, jede Aufregung wird stumpf. Eine Ära der Erschöpfung, Depression und Verzweiflung breitet sich aus. Nichts erfüllt uns mehr mit Lebensgeist.
Drittens sagen Experten voraus, dass in wenigen Jahren der Großteil der Weltbevölkerung auf dem Arbeitsmarkt überflüssig sein wird, weil Computer und Roboter die meisten Aufgaben übernehmen. Wir müssen daher neue Modelle entwickeln, um die Grundbedürfnisse jedes Menschen und jeder Familie zu sichern – und gleichzeitig sinnvolle Beschäftigungen zu schaffen. Wenn die Menschen untätig und ohne Lebensinteresse bleiben, werden Familie, Gesellschaft und Staat unweigerlich zusammenbrechen.
Wenn man nun die Zunahme des menschlichen Egoismus mit der wachsenden globalen Verflechtung und Abhängigkeit verbindet, ergibt sich eine gefährliche Mischung – ein sicherer Weg zur Explosion. Auf globaler Ebene könnte das in einen Weltkrieg münden, mit nuklearen und digitalen Waffen – und wer weiß, was sonst noch im Verborgenen gärt.
Doch gerade aus dieser heraufziehenden Dunkelheit kann auch ein neuer Morgen geboren werden. Es hängt von unserer Fähigkeit ab, zu verstehen, wohin die evolutionären Kräfte uns führen – und uns bewusst und rechtzeitig in diese Richtung zu bewegen. Wie es heißt: Ein Weiser hat seine Augen im Kopf.
Die Natur um uns herum funktioniert als integrales System – alle Teile sind miteinander verbunden und voneinander abhängig und bilden gemeinsam das wunderbare Gewebe des Lebens. Die Entwicklung des Menschen und der Welt muss in ähnlicher Weise fortschreiten. Wenn wir bisher den persönlichen Erfolg verherrlicht haben, werden uns die neuen Bedingungen dazu zwingen, den kollektiven Erfolg zu einem höheren Wert zu erheben.
Der Mensch von morgen kann nur ein verbundener Mensch sein – einer, der sich als Teil eines Körpers fühlt und in Harmonie mit seinen anderen Organen handelt. Daraus werden Wärme, Unterstützung, Vitalität, Freude und spirituelle Erfüllung entstehen. Auch das Geld wird eine neue, angemessenere Bedeutung erhalten – es wird zur Fähigkeit, die Wünsche des Einzelnen und der Gesellschaft zu erfüllen. Durch die Erweiterung unseres engen Wahrnehmungshorizonts werden wir alle reich sein, denn es wird ein Fluss zwischen uns entstehen, und die Anpassung an den integralen Code der Natur wird Gleichgewicht und Ruhe bringen.
Unsere nächste Aufgabe als Menschheit ist es daher, eine tiefe Verbindung zwischen allen Menschen aufzubauen – bis hin zum Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Dies ist das wichtigste Forschungs- und Entwicklungsfeld unserer Zeit, und darin liegt Arbeit für uns alle – eine lebenslange Aufgabe. Die Herausforderung ist gewaltig, aber sie steht jetzt auf der Tagesordnung. Hoffen wir, dass wir Herz und Verstand haben, das ganze Bild zu erfassen.
Basierend auf „New Life 63 – The New Money“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman.
Geschrieben und bearbeitet von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.
