
Der Bericht aus dem Jahr 2009 des britischen Regierungsberaters Sir Jim Rose forderte dazu auf, Kindern verstärkt Wissen über Wohlbefinden, Glück und ein gesundes Leben zu vermitteln. Rose schlug vor, den Fokus in der schulischen Bildung stärker auf das Fach „Lebenskunde“ zu legen – inklusive verpflichtendem Unterricht in emotionalem Wohlbefinden und sozialer Kompetenz.
Inzwischen sind fast zwei Jahrzehnte vergangen. Hat sich seither etwas an unserem Bildungssystem verändert? Leider nicht. Kein einziges modernes Erziehungssystem verfolgt ernsthaft das Ziel, aus einem Kind einen ganzheitlichen Menschen zu formen. Selbst viele Eltern und Lehrkräfte erkennen nicht, wie entscheidend es ist, ein Kind in diesem Sinne zu begleiten und zu entwickeln.
Würde man ein Kind im Wald aussetzen, würde es dort wie ein Tier aufwachsen. Genauso wird es zu einem seelenlosen „Roboter“, wenn wir es lediglich mit Fakten und Wissen überladen – ohne Werte, ohne emotionale und soziale Reife.
Wahre Erziehung bedeutet, einem Kind den Weg zu zeigen, wie es ein Mensch im vollen Sinne des Wortes werden kann. Im Hebräischen wird der Mensch „Adam“ genannt – abgeleitet vom Wort Domeh, was „ähnlich“ bedeutet – nämlich dem Schöpfer ähnlich.
Es heißt, Adam wurde nach dem Bild und Gleichnis des Schöpfers erschaffen. Doch er fiel, empfing den Egoismus und wurde dadurch seinem Ursprung entgegengesetzt. Heute steht der Mensch vor der Aufgabe, diesen Weg der Korrektur selbst zu beschreiten – und Schritt für Schritt jene ursprüngliche Ähnlichkeit mit dem Schöpfer wiederzuerlangen: durch das Entwickeln von Eigenschaften wie Geben, Mitgefühl und Liebe – der Essenz des Schöpfers selbst.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Michael Laitman.
