Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Klima – Der Ball liegt in unserem Spielfeld

Klima - Der Ball liegt in unserem Spielfeld„Bis jetzt hat der Mensch gegen die Natur gehandelt; von nun an wird er es mit seiner eigenen Natur zu schaffen haben.“
— Dennis Gabor (Gábor Dénes), Menschheit morgen, 1964

Der Meeresspiegel steigt, Dürren verbreiten sich, die Winter sind kälter, die Sommer heißer, die Eiskappen schmelzen und das Klima ist generell außer Kontrolle geraten. Es gibt die Vogelgrippe, die Schweinegrippe, Bienen verschwinden und Käfer vertilgen ganze Wälder. Tatsächlich gerät die Erde immer mehr aus dem Gleichgewicht.

Präsident Obamas Berater für Wissenschaft und Technologie warnten davor, dass, wenn die USA und andere Länder nicht schnell genug handeln, um den Klimawandel zu stoppen, Veränderungen auftreten werden, welche die Wissenschaftler als den „Tipping Point“, auf Deutsch „Kippunkt“ bezeichnen.

  • „Die Erde könnte bereits in sechs Jahren vor dem Verlust des Sommereises im arktischen Meer stehen, sagte er, und das hat das Potential, das Klima auf unvorhersehbare Weise zu verändern.
  • Die Freisetzung vom gefrorenen Methan durch das Auftauen vom Permafrost in Sibirien.
  • Mehr und größere Waldbrände entstehen weltweit.

Obamas Berater warnten auch vor schweren Dürren und dem Anstieg der Meeresspiegel. Die Situation ist so ernst, dass John Holden, Obamas oberster Wissenschaftsberater, vorschlug,

„Schwefelpartikel in die obere Erdatmosphäre zu schiessen“, um die Atmosphäre künstlich abzukühlen.

Aber wie ist die Erde in einen solchen Zustand geraten? Wir möchten einen anderen Ansatz zur Beantwortung dieser Frage anbieten, einen, der sich mit der Wurzel des Problems, anstatt mit seinen Manifestationen beschäftigt.

Ausgewogenheit und Gegenseitigkeit

Um zu verstehen, warum die Erde aus dem Gleichgewicht gerät, lassen Sie uns kurz den Begriff  „Natur“ untersuchen. Die ersten Bilder, die uns bei dem Gedanken an das Wort „Natur“ in den Sinn kommen, sind  vielleicht Bäume, Landschaften oder Tiere. Diese sind alle Teile der Natur, aber sie sind nur Elemente eines viel ausgedehnteren Systems. Eine breitere Winkelperspektive zeigt, dass die Natur weit mehr als Pflanzen, Tiere, und die Berge ist. Die Natur ist ein Regelsystem, das für die ordnungsgemäße Funktionalität und das Wohlbefinden aller ihrer Teile zuständig ist. Dieses Regulierungssystem umfasst die gesamte Wirklichkeit und bemüht sich, alle seine Elemente ins Gleichgewicht und Harmonie zu bringen.

Wenn wir Elemente in der Natur ausgliedern und sie getrennt untersuchen,  werden sie uns auch erscheinen, als ob sie unabhängig voneinander funktionieren. Aber wenn wir ihre Funktionalität im Gesamtsystem betrachten, werden wir sehen, dass jedes Element auf Eigennutz verzichtet, um zur Schaffung eines harmonischen Systems beizutragen, in dem alle für das Gemeinwohl arbeiten.

Ein Blick auf die Natur aus der Vogelpersepktive enthüllt, daß dieses Regulierungssystem für jedes Element der Natur gilt.

Es ist ein Körper aus unzähligen Organen, und die Harmonie unter ihnen ermöglicht die Kontinuität allen Lebens.

Eine Ameisenkolonie zum Beispiel besteht aus Millionen von Ameisen, die im perfekten Einklang handeln. Aber die Kolonie ist nur ein Teil der zahlreichen anderen Elemente –  die oft zu konkurrieren scheinen –  die zusammen ein ausgewogenes Ökosystem bilden.

Beispiele für die faszinierende Zusammenarbeit, von der es in der Natur wimmelt: Bienen bestäuben Blumen, Geier essen Kadaver, der von Raubtieren zum Verrotten liegengelassen wurde, Mistkäfer ernähren sich vom Kot anderer Tiere usw ..

Dann gibt es den Menschen. Beispiele dafür, wie Menschen die Natur mißbrauchen, sind so allgegenwärtig, dass es überflüssig zu sein scheint, sie überhaupt noch zu erwähnen. In der Tat, man kann mit Sicherheit behaupten, dass es nicht einen einzigen Bereich des menschlichen Eingriffs gibt, in dem wir die  Natur nicht  aus dem Gleichgewicht werfen.

Das fehlende Glied

Während ein Löwe ein Zebra nur jagt, um seinen Hunger zu stillen, genießt der Mensch seine Überlegenheit über andere. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sein Umfeld nur für seine eigenen Interessen nutzen will. Wir geben uns nie mit dem zufrieden, was wir haben; wir nehmen aus der Umwelt weit mehr als das, was wir wirklich brauchen und freuen uns noch über das Leid anderer.

Auf der Basis des menschlichen Sozialverhaltens steht das Ego, welches immer das Eigeninteresse dem geteilten Gemeinwohl vorzieht. Ob wir uns jedoch dessen bewußt sind oder auch nicht: wir sind ein Teil der Natur, und die Tatsache, dass wir das Gefühl haben , dass wir „über ihr“ stehen,  versetzt uns in eine prekäre Situation. Wenn wir uns selbst helfen wollen, müssen wir mit der einzigen Ursache, die das Gleichgewichtsgesetz der Natur verletzt, beginnen: mit uns.

Praktische Maßnahmen

1) Was die Erde betrifft

Wir müssen mehr Rücksicht auf die Erde nehmen und verstehen, dass wir auf einem kleinen Planeten leben und alle voneinander abhängig sind. Wir haben keine andere Erde, auf die wir flüchten können, wenn wir diese aufgebraucht und unwiderruflich verschmutzt haben. Dies erfordert unser Verständnis, dass wir uns nicht weiter so verantwortungslos verhalten können, da unsere Kinder sonst keinen Ort zum Leben haben werden .

2) Menschliche Beziehungen

Die Eindämmung der CO2-Emissionen und das Recycling, die beide hilfreich der Ökologie der Erde beistehen, sind wichtige und nützliche Maßnahmen, die wir ergreifen müssen.

In unserer aktuellen egozentrischen Denkungsweise sind diese jedoch ebenso wirksam wie Aspirin gegen Krebs. Diese Maßnahme läßt uns für einen Augenblick etwas besser fühlen, kann aber das wahre Problem nicht lösen.

Nur wenn wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verändern, werden wir beginnen, das Gesamtgleichgewicht der Natur wiederherzustellen. Wenn wir daran denken, dass das einzige Element in der Welt, das aus dem Gleichgewicht ist, unser Egoismus ist, werden wir uns daran erinnern müssen, dass es auch das Einzige ist, das wir wieder ins Gleichgewicht bringen müssen.

Um damit zu beginnen, müssen wir Bildungsprogramme, die gegenseitige Rücksichtnahme, Förderung der Gleichstellung und vor allem das Verstehen der Natur im Allgemeinen und die menschliche Natur im Besonderen kultivieren. Wir sollten Bildungseinrichtungen dazu befähigen, diese Programme in jedem einzelnen Land und weltweit über eine global koordinierte Anstrengung zu initiieren. Die Infrastruktur und Institutionen um diese Änderungen zu induzieren, sind

bereits vorhanden; wir müssen einfach  gemeinsam entscheiden, dass diese Veränderung auch geschehen soll.

Wenn wir es  schaffen, Beziehungen gegenseitiger Rücksichtnahme und Pflege aufzubauen, werden wir im Einklang mit der Natur sein und kehren so den aktuellen Abwärtspfad der Menschheit in eine gute Zukunft voller Harmonie und Frieden.

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