Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Wenn die Grenzen der Realität verschwimmen

Frage: Ein großes Telekommunikationsunternehmen hat eine Fernsehserie mit dem berühmten Schauspieler Bruce Willis gedreht – mit ihm, aber ohne ihn. Es wurde mit einer Software gemacht, die den ganzen Film mit ihm als jungem Mann gefilmt hat, mit seiner Stimme, einfach alles. Er hat nur zugestimmt, aber er hat nicht mitgespielt.

Die Wirklichkeit ist, dass in ein oder zwei Jahren eine solche Technologie für jeden verfügbar sein wird, die nicht nur die visuellen Inhalte eines Menschen, sondern auch seine Stimme vollständig kopiert und ihn in jede beliebige Situation versetzt. Im Internet werde ich plötzlich Aufnahmen von mir selbst an Orten sehen, an denen ich noch nie war. Das heißt, die Orientierungspunkte des Menschen verschwinden, die Grenzen der Realität verschwimmen.

Was kommt auf uns zu, wenn jeder mein Bild und meine Stimme nutzen kann, um beliebige Inhalte zu kreieren?

Antwort: Darauf werden wir keinen Wert legen. Sagen wir, sie machen eine Puppe von mir und drehen sie, wie sie wollen. Ja, bitte schön!

Was gibt es an mir, was können sie machen? Machen sie das mit mir persönlich? Mit meinem Image? Jeder wird wissen: ob das so ist oder halt auch nicht. Was kümmert mich das überhaupt?

Ich denke, dass zu diesen Zeiten die Gesellschaft reif genug sein wird, um zu verstehen, dass es höhere Werte gibt, bei denen es nicht darum geht, Menschen zu kopieren und zu parodieren. Ich persönlich würde mich nicht empören oder in irgendeiner Weise beunruhigt fühlen.

Bemerkung: Aber in solchen Situationen fühlt der Mensch, dass der Rahmen seiner Selbstidentität, die alten Bezugspunkte sich auflösen, und es noch keine neuen gibt.

Antwort: Das kann eine öffentliche Person spürbar treffen. Denn das kann die Wähler verwirren und sie werden denken: „Schaut, was er sagt, was er getan hat“. Aber ich denke, die Menschheit wird das schnell in Ordnung bringen.

Alles läuft darauf hinaus, dass wir überhaupt nicht mehr darauf achten werden, was über uns gesagt wird, was man über uns denkt und wie wir vorgeführt werden. Mein Bild läuft also über den Bildschirm, als wäre es zu 100 % ich und tut Dinge: Entweder bin ich der Anführer einer Diebesbande oder ich bin ein Dieb. Na und? Wenn das alles zur Tagesordnung wird, hören wir einfach auf, uns darauf zu fokussieren, und sehen uns den Blödsinn an, als ob das Handlugen von einer Puppe wären.

Im Prinzip ist jeder von uns eine Marionette. Wir alle spielen unsere eigenen Rollen, weil das irgendwie in den Menschen hineingelegt und abgespielt wird. Der ganze Mensch ist eine Umsetzung von einem Programm. Ich denke, die Menschheit wird das schnell herausfinden.

Das Wichtigste bei all dem ist, sich über das tierische, das egoistische Selbst, zu erheben und sich auf einer ganz anderen Ebene aufzubauen, wo niemand an dich herankommt, weil du für das Geben, die Verbindung und gute gegenseitigen Beziehungen arbeitest.

Dann bleibt alles, was über dich gesagt wird, irgendwo unten auf der tierischen Ebene und hat nichts mit dir zu tun. Denn in diesen guten Zuständen anderen gegenüber gestaltest du jetzt dich selbst. Es stört dich überhaupt nicht, dass du in egoistischer Weise von einigen Hollywood-Karikaturen dargestellt wirst. Schließlich machst du keine altruistischen Karikaturen von dir, sondern strebst nach echten Bildern.

Aus der TV-Sendung „Kabbala Express“

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