Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Über Papst Franziskus und den Dritten Weltkrieg

Letzte Woche wurde ein Gespräch mit Papst Franziskus veröffentlicht, in dem er den Krieg zwischen Russland und der Ukraine als den Beginn des Dritten Weltkriegs bezeichnete. In einem Gespräch mit Redakteuren für die Medien der europäischen Jesuiten, das zuerst von der italienischen Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica veröffentlicht wurde, sagte der Papst: „Die Welt befindet sich im Krieg. Für mich ist heute der Dritte Weltkrieg erklärt worden“. Anschließend beklagte er: „Was geschieht mit der Menschheit, dass wir in einem Jahrhundert drei Weltkriege erlebt haben?“

Ich glaube zwar nicht, dass der Russland-Ukraine-Konflikt ein dritter Weltkrieg ist oder hoffe auch, dass er sich nicht zu einem solchen entwickelt. Die Tatsache, dass eine solche Gefahr besteht oder dass es überhaupt diesen Krieg gibt, zeigt jedoch, dass wir nicht die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit gezogen haben. Das bringt uns erneut in Gefahr.

Es ist jedem klar, dass niemand etwas davon hat, wenn der Krieg in der Ukraine zu einem globalen Konflikt eskaliert. Dennoch ist der Krieg ein weiteres Indiz dafür, dass wir noch immer nicht wissen, wie wir unser Streben nach Herrschaft und Kontrolle in den Griff bekommen.

Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich unser Ego nicht damit zufrieden gibt, andere zu kontrollieren. Heutzutage sind die Menschen bereit, andere zu vernichten, nur weil sie sich anders verhalten oder anders denken als sie.

Wenn wir Kriege verhindern wollen, müssen wir allen Völkern zu der Einsicht verhelfen, dass Krieg keinen Nutzen bringt, dass wir ihn nicht wollen und nicht brauchen. Das ist ein Prozess, der alle einbeziehen muss, denn jedes Land muss seine Nachbarn dazu bringen, den gleichen Prozess zu durchlaufen, sonst werden die kriegführenden Länder die Bemühungen anderer Länder um ein Ende der Gewalt ausnutzen.

Wenn die Länder diesen Ansatz nicht verfolgen, werden sie weiterhin gegeneinander konkurrieren, sich gegenseitig ausbeuten und der Erde die Ressourcen entziehen. Die Folgen dieser Haltung sehen wir bereits auf unserem Planeten, aber sie werden in naher Zukunft noch viel schlimmer werden. Hunger, extreme Hitze, extreme Kälte, Dürre und zahllose andere Probleme werden die Menschheit überwältigen und die Nationen dazu zwingen, nicht länger andere zu missbrauchen, sondern sich schlichtweg auf das eigene Überleben zu konzentrieren.

Um zu verhindern, dass sich dieses Szenario noch weiter entwickelt, als es bereits geschehen ist, muss die Menschheit verstehen, dass wir lernen müssen, zusammenzuarbeiten, oder die Natur wird uns zerstören. Derzeit träumen viele Nationen noch von Eroberungen und der Unterwerfung anderer Nationen. Wir müssen diesen Nationen allmählich begreiflich machen, dass sie damit nur sich selbst schaden und auch allen anderen. Wenn wir nicht allen zu der Einsicht verhelfen, dass wir auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen sind und entsprechend handeln müssen, werden wir alle in schreckliche Schwierigkeiten geraten.

Bildunterschrift:
Papst Franziskus kommt in einem Rollstuhl im Vatikan an, um Kinder mit Behinderungen und ukrainische Kinder zu treffen, die wegen der russischen Invasion aus ihrem Land geflohen sind, 4. Juni 2022. REUTERS/Remo Casilli/

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