Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Schreiben, um deine Seele in Ordnung zu bringen

Viele Studien zeigen, dass Schreiben gut für die Seele ist. Diese Studien beziehen sich nicht auf das Schreiben von Prosa oder Romanen, sondern auf einfaches, intuitives Schreiben, bei dem man einen Stift und Papier nimmt und mehrere Minuten lang ohne Unterbrechung schreibt, was einem in den Sinn kommt. Es sollten keine Korrekturen vorgenommen werden, keine Streichungen und keine Änderungen jeglicher Art. Es ist einfach Schreiben, um Gefühle und Gedanken auszudrücken. Diese Technik ist Teil der so genannten „Schreibtherapie“, die ihrerseits zu den „Ausdruckstherapien“ gehört. Ich persönlich halte es für eine großartige Möglichkeit, die eigene innere Verfassung zu organisieren und zu verbessern.

Man kann den mündlichen Selbstausdruck nicht mit dem schriftlichen vergleichen. Wenn man spricht, verschwinden die Worte, sobald man sie gesagt hat. Aber wenn man schreibt, was man sagen will, bleibt es. Infolgedessen wird die ganze Handlung von Absicht durchdrungen, wenn man das so sagen kann.

Diese Selbstorganisation ist sehr wichtig, denn sie ist die Therapie in dieser Technik. Das Schreiben organisiert unsere inneren Systeme und ordnet sie besser an. Wir drücken uns nicht nur aus, sondern sobald unsere Gedanken zu Papier gebracht sind, können wir sie betrachten, uns selbst durch den Text prüfen und eine Art Selbstkorrektur vornehmen.

Wenn wir schreiben, können wir unsere innere Verfassung untersuchen. Unsere Grundstruktur ist der Wunsch, Freude und Vergnügen zu empfinden. An sich ist es nicht verkehrt, Freude und Vergnügen empfinden zu wollen. Das Problem ist, dass der Wunsch, etwas zu empfangen, auf hinterhältige Weise funktioniert und andere verletzt, wenn er nicht korrigiert ist. Wir nennen dies „Ego“, und unsere Weisen bezeichnen es als “ Schlange „.

Man kann die Schlange nicht mit einem Schlag töten. Der Weg, mit ihr umzugehen, besteht darin, sie Stück für Stück hervorzuholen und sie zu untersuchen. Wenn man einmal erkannt hat, dass es die Schlange ist, das Verlangen zu empfangen, welches genießt, andere zu verletzen, ist es möglich, sie zu bändigen oder mit ihr auf eine nicht schädliche Weise zu arbeiten.

Wenn wir unsere Gedanken aufschreiben und die Schlange entdecken, können wir sie nicht unter den Teppich kehren und so tun, als gäbe es sie nicht, denn sie ist ja auf dem Papier niedergeschrieben. Man kann nicht so tun, als hätte man es nicht gesagt oder vergessen, was man gesagt hat, denn es ist nicht gesagt, sondern aufgeschrieben. Gleichzeitig kann man, wenn es im Moment zu schwer fällt, sich damit zu befassen, später immer wieder darauf zurückkommen. Wenn es einmal auf dem Papier steht, wird es nicht mehr verschwinden.

Aus diesem Grund schreibe ich viel, und ich empfehle diese Praxis jedem, der sich mit seinem inneren Wesen auseinandersetzen und ein besserer Mensch werden will.

 

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