Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Neues Jahr, alte Probleme

Angesichts dessen, was mit der Menschheit im Hinblick auf den allgemeinen Entwicklungsprozess geschieht, der uns zum angestrebten Ziel führen soll, stehen wir im kommenden Jahr 2023 vor einer schwierigen Zeit.

Ich hoffe, dass es nicht zu einem weltweiten Atomkrieg kommen wird, und es scheint mir unwahrscheinlich. Aber dennoch warten überall auf der Welt schwierige Herausforderungen auf uns. Am Ende werden sie uns dazu bringen, eine echte Lösung zu finden und uns darauf zu einigen, die Beziehungen zwischen uns zum Besseren zu verändern.

Diese Probleme sind bereits am Horizont sichtbar: schlechte Ökologie, Nahrungsmittelknappheit und alle Arten von Naturkatastrophen. All diese Probleme werden sehr schwerwiegend sein und sich auf globaler Ebene manifestieren; daher begrüße ich das neue Jahr nicht mit Freude.

Es geht nicht nur um Krieg, sondern auch um die Beziehungen zwischen den Menschen. Ein Krieg kann zwar irgendwie beendet werden, aber um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu korrigieren, bedarf es eines langen Studiums, der Klarheit, der richtigen Herangehensweise und eines Gefühls für den Schmerz, der sich in jedem Menschen und in allen Völkern und Ländern bemerkbar macht.

Sobald allen klar wird, dass wir ohne Annäherung keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben, erst dann werden wir uns auf den Weg in eine gute Zukunft einlassen.

Im neuen Jahr werden sich all die alten Probleme, die wir schon 2022 hatten, verstärken. Schließlich haben wir nichts getan, um sie zu beseitigen. Zunächst einmal müssen wir diesen Winter 2022 – 2023 überstehen, und erst dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Es gibt große Probleme mit Trinkwasser, mit Lebensmitteln und mit Weizen. Ich hoffe wirklich, dass die Menschheit die Produkte nicht vernichtet, sondern es zu einer gerechten Verteilung zwischen den Ländern kommt und es für alle zum Leben reicht. Aber bis jetzt ist keine Lösung für dieses Problem in Sicht.

Die Coronavirus-Epidemie ist inzwischen nicht mehr so heftig, aber es wird andere noch größere Probleme geben: neue Epidemien in der Welt in verschiedenen Formen. Solange wir unsere Beziehungen nicht in Ordnung bringen, werden wir all diese Probleme nach außen tragen und damit die menschliche Gesellschaft zerstören.

Es ist sehr schwer, darüber zu sprechen, aber es sieht so aus, als ob wir einen kritischen Punkt für unser Überleben erreicht haben. Wir verstehen nicht, wie schwach der Mensch ist und wie stark wir uns in einem Konflikt mit den Naturkräften befinden, gegen die wir uns nicht wehren können. Die Natur wird mit noch größerer Wucht über uns hereinbrechen, mit dermaßen heftigen Überschwemmungen und Erdbeben, dass es unmöglich sein wird, auf diesem Planeten zu leben.

Das Hauptproblem wird das Klima sein, und das ist deshalb so schwierig, weil wir die Natur nicht aufhalten können. Die Beziehungen zwischen den kriegführenden Ländern können noch irgendwie geregelt werden, aber es ist unmöglich, sich den Kräften der Natur zu widersetzen und Naturkatastrophen zu verhindern.

Wir haben nur eine Möglichkeit, um uns gegen die Naturgewalten zu wehren und die Naturkatastrophen zu vermeiden: die Korrektur der zwischenmenschlichen Beziehungen, und davon sind wir leider noch sehr weit entfernt. Denn menschliche Beziehungen erfordern das Einverständnis der Herzen, sich einander anzunähern.

Hier geht es nicht um einen materiellen Erwerb, wie den Kauf von Gas oder Öl, sondern um eine herzliche Haltung des einen gegenüber dem anderen. Dazu sind wir aber absolut noch nicht in der Lage. Deshalb blicke ich mit Sorge in die Zukunft, die einzig und allein von guten Beziehungen zwischen allen Menschen abhängt.

Wir sind nicht imstande, unsere Herzen füreinander zu öffnen. Das Herz eines jeden ist mit vielen Schlössern verschlossen und will nicht begreifen, dass die Lösung für all die Probleme in der Öffnung und Annäherung unserer Herzen liegt. Und doch hat die Menschheit die Möglichkeit erhalten, sich zu korrigieren. Wir haben noch eine Chance. Noch ist es nicht zu spät.

[306771] Aus der Sendung „Die Welt“

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