Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Der Weg zu sich selbst. Teil I

Wir sollten die Zeit nicht verstreichen lassen, ohne geliebt worden zu sein, geliebt zu haben und glücklich gewesen zu sein. Noch zu Lebzeiten. Wir müssen es einfach tun.

S. Vinokur: Was halten Sie vom zwanzigsten Jahrhundert?

M. Laitman: Es war ein wunderbares, bemerkenswertes Jahrhundert. Es führte die Menschheit hin zur Frage nach dem Sinn des Lebens. In diesem Jahrhundert fühlte der Mensch zunehmend Unbehagen. Und er begann sich Fragen zu stellen, über die er vorher nicht nachgedacht hatte. Was mache ich in dieser Welt? Wozu wurde ich geboren? Was wird morgen geschehen? Was wird im nächsten Augenblick geschehen? Wohin führt mich das Leben, das Schicksal oder die Vorsehung? Wann stellt sich ein Mann diese Fragen? Nur, wenn er leidet. Der Mensch hat in diesem zwanzigsten Jahrhundert viel gelitten. Er wurde geschlagen, misshandelt, in eine Sackgasse getrieben.

S. Vinokur: Und warum? Warum so viel Leid? Warum so viel Unbarmherzigkeit?

M. Laitman: Weil uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Wir werden gewarnt. Ein großes Unglück erwartet uns, so steht es geschrieben. Es gibt vielleicht nur noch eine Handvoll Menschen auf der Welt, die schließlich das erreichen werden, was die gesamte Menschheit noch nicht erreichen will. Das kann im Handumdrehen geschehen, das haben wir bereits gesehen.

Aber wir haben immer noch die Chance, es zu stoppen – endlich zu verstehen, wofür wir leben, und zu beginnen, dafür zu leben.

Wie hat das zwanzigste Jahrhundert begonnen? Mit der Geburt des Kinos. Eine scheinbar unschuldige, banale Erfindung. In Wirklichkeit wurde eine großartige Idee, mit enormen Konsequenzen in die Welt gesetzt.

Stellen Sie sich vor, ein Mann sitzt in einem Kino und hat die Möglichkeit, sich mit der ganzen Welt zu identifizieren. Er muss nicht mehrere Leben leben, er lebt sie hier und jetzt, vor dem Bildschirm. Ein einfacher, kleiner Mann in einer kleinen Provinzstadt, der nichts in seinem Leben hat als einen langweiligen Job, eine Familie und viele Sorgen.

Er geht plötzlich mit der königlichen Familie aus. Fährt mit dem ersten Auto raus. Nimmt an Kundgebungen und Demonstrationen teil. Er stirbt in Schlachten. Und wird wiedergeboren. Durch das Kino hat der Mensch die totale Empathie mit den Helden erreicht.

Mit der Erfindung des Kinos, dann des Fernsehens und später des Internets beginnt sich die Welt in uns einzuschließen. Mit all ihren Umwälzungen und Freuden. Mit all ihren Revolutionen und Kriegen. Die Sehnsüchte, das Leid und die Freuden der ganzen Welt beginnen, uns zu durchdringen. Und das alles in einem einzigen, kurzen Leben.

All diese Entdeckungen wurden gemacht, damit wir uns gegenseitig spüren können, ganz gleich, wie unterschiedlich wir auch sein mögen. Damit wir verstehen und lieben.

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