Kritik ist ein Charakterzug, der in jedem von uns in unterschiedlichem Maße vorhanden ist und eine direkte Folge unseres Egoismus. Dieser treibt uns an, uns mit anderen zu messen, um die beste Position zu erreichen. Ständige Vergleiche betonen Fehler und machen uns intolerant gegenüber allem Fremden oder Andersartigen.
Wir stellen uns selbst ins Zentrum der Schöpfung und verlangen Akzeptanz, beurteilen jedoch andere streng. Sehen wir jemanden in einer besseren Position, fühlen wir uns enttäuscht oder deprimiert, da unser Ego nach Überlegenheit strebt. Diese Vergleiche verhindern gute Beziehungen, schaffen Reibung und blockieren Einigkeit.
Die endlosen Vergleiche mit anderen Menschen hindern uns daran, gute und gesunde Beziehungen zu erlangen. Es führt dazu, dass wir in ständiger Reibung zueinander stehen und verhindert, dass wir Einigkeit und gegenseitiges Verständnis erreichen.
Es gibt keinen Trick, der uns von dieser wertenden Haltung befreit, da unsere Natur nur nach eigenem Nutzen strebt. Wie unsere Weisen sagten: „Man beurteilt andere nach seinen eigenen Fehlern.“ Die Unzulänglichkeiten, die wir in anderen sehen, spiegeln oft unsere eigenen. Selbstprüfung hilft uns, unseren Egoismus auszugleichen und eine altruistische Weltsicht zu entwickeln.
Alles, was geschieht, wird von oben herab gereicht. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass wir aus eigener Kraft nichts wirklich ändern können, sondern nur die positive Kraft der Natur durch Bemühungen um gute Beziehungen anziehen. Diese Kraft gleicht die Negativität in uns aus, beendet unser Urteilen über andere und hilft uns, frei von Schuldgefühlen über die Vergangenheit zu werden.
Die Enthüllung unseres Egoismus durch Selbstprüfung ist ein Sprungbrett, über das Ego hinauszugehen und liebevoll zu handeln. Wir sollten Kritik nutzen, um Trennung zu überbrücken und Verbindung zu schaffen. So erreichen wir ein Gleichgewicht und verbessern unser Leben.
Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Michael Laitman.