Dr. Michael Laitman To Change the World – Change Man

Was jeder über die Liebe wissen sollte

Wie man die heutige Krise steuern sollte

Wir befinden uns in einer noch nie dagewesenen Situation.
Zum ersten Mal in der Geschichte erleben wir eine Krise, die sich in jedem Lebensbereich ausbreitet. Experten aus verschiedenen Fachgebieten behaupten, dass die Ursache der Krise unsere gestörte Verbindung unter uns ist.

Im Gegensatz zu früher bringen eine Veränderung der sozialen Paradigmen oder die Entwicklung neuer Technologien leider keine Lösung mehr, die Krise zu beenden. Früher halfen uns solche Aktionen, voranzukommen, doch nicht heute in der jetzigen Krise. Selbst ein technologischer Durchbruch, der uns dabei half, alles zu bekommen und herzustellen, was wir wollten, wird diese Krise nicht stoppen, da das Kernproblem woanders liegt.

Wir müssen die Richtung, die unsere Verlangen nehmen, unter die Lupe nehmen. Wir folgen unseren Wünschen automatisch. Ähnlich einem Ehepaar, das nicht mehr zusammenleben kann und sich scheiden lässt. Auch die besten materiellen Umstände haben keinen Einfluss mehr darauf, wie die beiden über sich denken.
Wenn sie sich jedoch liebten und zusammen sein wollten, wären sie mit einer Einzelzimmerwohnung zufrieden.
Anders gesagt, wir müssen unsere Verbindung unter uns verbessern, bevor wir irgendetwas anderes flicken.

Haben Sie sich jemals gefragt, warum es die Hippies gab?

Unsere Wünsche förderten unsere Entwicklung von einer Generation zur anderen. In der Frühzeit der Menschheit sahen sie so aus: Nahrung zu besorgen, sich fortzupflanzen und sich um die Familie zu kümmern. Darauf konzentrierten wir uns. Mit dem Fortschreiten der Technologie haben wir uns mit anderen Beschäftigungen befasst. Wir lernten Produktion und Verkauf, von anderen hergestellte Produkte zu kaufen und entwickelten Industrie, Handel und Wissenschaft.

Die Menschheit begann, Überfluss zu produzieren, was langsam dazu führte, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus der Erde selbst holten.

Unsere Entwicklung ging voran, wir organisierten uns politisch, etablierten die Industrie und entdeckten die Welt. Die Menschheit entwickelte sich, indem sie nach immer mehr gierte. Im 20. Jahrhundert stießen wir sogar in den Weltraum vor. Wir drillten tiefer in die Erde und die Meere und langten so hoch, so weit weg und so tief wie wir nur konnten.

Dann kam der Stillstand, so wie es oft geschieht, wenn uns nichts mehr interessiert und wir einfach alles stehen und liegen lassen wollen.

1960 erschien eine neue Generation. Diese Generation verachtete alles und hielt alle bisher erreichten Erfolge für gegenstandslos. Man nannte sie die „Blumenkinder“ oder „Hippies“. Man dachte, dass sie nur müde waren nach dem 2. Weltkrieg und der Vietnamkrieg hatte gerade begonnen. Oder dass sie vielleicht nur gelangweilt waren, dass „sie es zu gut hatten“ und sie deshalb rebellierten.

Doch waren das nicht die Gründe. Ein ganz besonderer Wunsch stieg in dieser Jugend auf. Sie begnügten sich nicht mit einem besseren Leben, sie wollten wissen, wozu sie lebten. Sie verübelten, dass sie Rollen gepresst werden sollten, die die Gesellschaft von ihnen erwartete und protestierten dagegen, zu Robotern zu werden, damit jemand anderes auf ihre Kosten reich werden würde oder politische Macht erlangte.

Wissen Sie, wozu das Leben eigentlich da ist?

Unsere Wünsche entwickeln sich immer weiter. Heute sind wir soweit, dass nur noch allgemeine Gleichgültigkeit und Depressionen herrschen. Doch außer der Verzweiflung, blinkt auch eine gewisse Richtung durch, die die Entwicklung der Natur einnimmt: Immer mehr Menschen fragen sich, was der Sinn des Lebens ist. Sie geben sich nicht nur mit reiner Existenz zufrieden, denn das Leben wird immer schwieriger und teilweise deswegen, weil die Entwicklung unserer Wünsche sie zwingt, nach dem Zweck des Lebens zu fragen.

Viele Menschen haben kaum noch Freude am Leben und sind hoffnungslos.

Die vorherrschende Meinung ist „was soll‘s, so ist das Leben eben“. Obwohl wir in einer Generation leben, wo jeder alles hat, werden immer mehr Menschen deprimiert.

Was fehlt uns dann? Wir können jeden Beruf erlernen, wir können Künstler werden, Musiker. Unzählige Hobbies vergnügen uns und wir bereisen die Welt. Und dennoch scheint der sich in uns entwickelnde Wunsch uns ins Leere zu führen.

Nun sind wir in eine Sackgasse geraten, aus der wir nur wieder herauskönnen, wenn wir richtig handeln – den Sinn des Lebens herausfinden und ihn unter unseren Verbindungen finden.
Dies ist wohl kaum die Antwort, die Sie erwarten, doch die Krise, in der wir stecken, und die Zurückweisung, die wir von überall erleben, zeigen uns ganz deutlich, dass all unsere Probleme einen Ursprung haben: den Mangel an positiven, dauerhaften Verbindungen unter uns.

Die Menschen nutzen einander aus, ignorieren das Menschliche, das vor ihnen steht, ob er zum Vorteil oder Nachteil ist. Im Finanzsystem, im Handel und in der Industrie stoßen wir auf Hindernisse, weil wir uns nur auf unseren eigenen Nutzen konzentrieren und nicht auf das Wohl für alle Beteiligten.

Achtung: Wissen Sie, was es für Sie bedeutet, mit anderen verbunden zu sein?

Wenn wir auf der gewohnten Bahn weitermachen, werden wir unsere Probleme nicht lösen. Das Misstrauen und die mangelnde Kulanz sind der Kern aller Krisen. Wir dachten immer, wir müssten praktisch handeln – Profite, Rohmaterialien und Produkte kalkulieren. Wir haben uns nie so richtig um die Menschen selbst hinter all diesem gekümmert.

Und diese Einstellung funktioniert nicht mehr. Wir müssen sehen, dass wir unsere Beziehungen mit Wärme, Pflege und Vertrauen bereichern müssen, oder alles wird endgültig zusammenbrechen.

Darüber hinaus, neben dieser trockenen Berechnung, müssen wir wohlwollend handeln, unsere Beziehungen verbessern, lernen, ein wenig nachzugeben und mehr von sich selbst zu geben. Ohne das werden wir kaum in der Lage sein, zu leben, weil unser Verlangen, unser Antriebsmotor, nach Erfüllung und Befriedigung strebt.

Wir haben Kontakt untereinander verloren, angefangen bei der Familie, im Gesundheitswesen, in der Bildung und Erziehung, Kultur bis zur Wirtschaft, Handel und Sicherheit. Wir haben nicht gelernt, unsere Beziehungen zu schaffen und zu pflegen.

Früher waren die Menschen auf ganz natürliche Art und Weise zusammen, aber heute empfinden wir dieses Zusammensein als Bürde, der wir gerne entgehen. Doch ohne Liebe werden wir nicht leben können.

Nicht zufällig umfasst die jetzige Krise alle Lebensbereiche. Jahrelang war es uns egal, unsere Gefühle zu verbergen. Jetzt sind wir aber am Ende unserer Kräfte, und wenn wir uns vom finanziellen Aspekt lösen und in unsere Herzen schauen, werden wir sehen, dass wir nur mit gegenseitigem Vertrauen weiter existieren können.

Unsere Gesellschaft wächst enger, fester und verbundener zusammen. Wir können dies beobachten, kritisieren, untersuchen, es bleibt aber dennoch eine Tatsache, und man kann sich mit der Wirklichkeit nicht streiten. Ob wir wollen oder nicht, dies ist ein der Natur eigener Prozess, der einfach stattfinden muss.

Wie die Verbindung die Menschheit retten kann

Uns bleibt keine Wahl als uns wie eine Gesellschaft zu etablieren, in der die Menschen verbunden sind und einander rücksichtsvoll behandeln. Selbst uralte Quellen sprechen davon dass wir uns lieben müssen.

Menschen, die nahe in der Natur leben, können das bezeugen. Sie fühlen die Liebe und Fürsorge, die sich durch die ganze Natur ziehen.

Kann es sein, dass wir diesen langen Prozess brauchten, um zu erkennen, wie wichtig die Liebe unter uns ist, dass wir offen für sie sein und sie akzeptieren müssen? Denn Liebe kann man doch nicht erzwingen.

Liebe ist ein ganz besonderes Gefühl, sie steht über allen menschlichen Emotionen. Wir können relatives Vertrauen entwickeln, das wir, solange wir es benötigen, aufrechterhalten können. Kommt dann ein Dritter hinzu mit dem Versprechen eines größeren Genusses, dann würden wir das Vertrauen und gegenseitige Unterstützung verlieren. Je nach der Wichtigkeit, die wir einander verleihen, können wir auch zusammen erfolgreich sein.

Wir befinden uns in einer ganz besonderen Situation. Die Evolution hat uns klar gemacht, dass wir voneinander abhängen und gute Beziehungen unter uns brauchen. Eigentlich müssen wir uns nur lieben und können dann mit dem erforderlichen Vertrauen ein gutes Leben führen.

Verfasser: Michael Laitman
Michael Laitman ist ein globaler Denker, der sich der Aufgabe verschrieben hat, durch eine neue globale Erziehung einen transformativen Wechsel der Gesellschaft zu vollziehen.
Er sieht hierin den Schlüssel zur Lösung der dringendsten Themen unserer Zeit.
Er ist der Gründer des ARI Institutes, Professor der Ontologie und der Erkenntnistheorie. Er hat einen Dr. phil. In Philosophie und einen Magister in medizinischer Kybernetik. Sie können ihn auf Google+, YouTube und Twitter finden.

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